Die glücklichste Frau der Welt
(Das Bett der Pompadour)
Lustspiel-Operette in zwei Teilen von Max Wallner und Kurt Feltz
Musik: Fred Raymond
Bühnen- und Musikverlag: Edition Meisel
UA: 1944
ORT UND ZEIT Vor dem Vorhang - Vor einem Prospekt - Im Zuschauerraum
- Kleiner Hotelsalon - Vor einem Prospekt - Garderobe von Madame Denise - Vor einem
Prospekt - Vor dem Vorhang - Garderobe von Madame Denise - Bar des Ritz-Hotels - Salon bei
Madame Denise - Vor dem Vorhang * In einer westeuropäischen Großstadt, Mitte der dreißiger Jahre INHALT Attraktion eines Boulevardtheaters ist Madame Denise, von der man
sagt, daß sich das Originalbett der Pompadour in ihrem Besitz befindet und sie sich somit auf besondere Art und
Weise mit der Rolle als Madame Pompadour auf der Bühne identifiziere. Am Erwerb dieses Betts, das noch keiner hinter dem Vorhang gesehen hat, ist der
holländische Kunstsammler Karel van Straaten interessiert. Van Straaten hat bereits in aller Welt die Original-Möbel des Pompadour-Schlafzimmers
erstehen können, bis auf das Bett. Mit seinen Freunden hat der Kunstsammler eine Wette abgeschlossen, daß er nicht ohne dieses Bett zurückkehren
werde. Um in den Besitz des Betts zu kommen, das Denise unter keinen Umständen verkaufen will, schlägt van
Straatens Sekretär Frederic vor, Madame Denise einen Heiratsantrag zu machen, denn dann brächte sie ja das begehrte Bett mit in die Ehe. Ein
unvermeidlicher Schluckauf van Straatens wird jedoch zum Hindernis für die Brautwerbung. Frederics Idee, einen Schauspieler zu gewinnen, der in der Rolle van Straatens auftritt, scheint die Lösung zu sein. Inzwischen hat sich des Rollenspiels schon der junge Schauspieler Pierre Duval angenommen.
Seit Wochen als Arzt oder Telefonmonteur verkleidet, sucht er sich Zugang und Gehör bei der Diva zu verschaffen, damit er ihr vorsprechen und um ihre
Fürsprache für ein Engagement ersuchen kann. Und diesen Mann gewinnt Frederic für seinen Plan: Aus dem anonymen Schauspieler Pierre Duval wird der bekannte Kunstsammler Karel van Straaten,
der sich erlaubt, nach der Vorstellung Madame um ihre Hand zu bitten.
Unter Frederics Regie nimmt nun die Begegnung des nach allen Regeln der Kunst werbenden Pierre "van Straaten"
ihren Lauf. Zunehmend stellt sich bei Denise mehr als Sympathie für den sich so ganz anders gebenden Kunstsammler ein, die nicht unerwidert bleibt; beide verlieben sich. Am folgenden Tag ist van Straatens Schluckauf geheilt, und er beschließt, am Abend gemeinsam mit Frederic Madame Denise selbst zu besuchen - und den Heiratsantrag zu machen. Pierre Duval wird zuvor entlassen und mit einem guten Honorar für die gespielte Rolle abgefunden. Piere bringt aber Frederic in Bedrängnis, indem er gesteht, die Diva zu lieben, ihr das Rollenspie beichten - und selbst als
Pierre Duval um ihre Hand anzuhalten. Am Abend erwartet Denise ihren Geliebten. Sie hat die Vorstellung abgesagt, ohne zu ahnen, daß ihre gewitzte Zofe Blanche schauspielerisches Talent endlich unter Beweis stellen möchte, indem sie mit der Rolle Pompadour ihr Debüt
gibt, das jedoch am anderen Morgen einen saftigen Verriß in der Press nach sich zieht. Immer mehr versucht Pierre, Denise an die Wahrheit
heranzuführen. Als vermeintlicher van Straaten empfiehlt er der Diva den jungen Schauspieler Pierre Duval als ihren Partner, drängt sie, das Bett doch
zu verkaufen und erfährt dabei, daß sie das Bett gar nicht besitzt sondern alles nur ein billiger Reklametrick sei, der ihre Gage steigen läßt. Unbemerkt versuchen Frederic und van Straaten das Bett zu stehlen und müssen dabei erschrocken feststellen, daß es weg ist. Als Kommissar Lebaudi den Fall lösen
will, demaskiert sich Pierre nicht nur gegenüber der verstehenden und glücklichen Denise, sondern wird auch zusammen mit Frederic verhaftet.
Denise spielt nun die Komödie zu Ende. Sie macht mit dem bald entlassenen Frederic und dem echten van Straaten der Popularität wegen für 10.000 Gulden ein Scheingeschäft mit dem nicht existierenden Bett und verrät sogar noch den Trick dazu. Gegenüber der Polizei gibt man aus, daß das berühmte Bett der Pompadour bereits auf dem Transport nach Holland sei. Und schließlich hat Pierre Duval sich Denise nicht nur als geliebte Frau fürs Leben erobern können, sondern wird von der Diva nun auch als Partner auf der Bühne akzeptiert.
Musiknummern
1 Introduktion
2 Szene und Lied "Ich bin diese gewisse Marquise"
2a Verwandlungsmusik (Reminiszenz von Nr. 2)
3 Duett "Ich mach es so wie Herr Lisieux"
3a Verwandlungsmusik (Reminiszenz von Nr. 3)
4 Verwandlungsmusik
5 Musikalische Szene
und Lied "Ich warte auf was ganz besonderes"
6 Duett "Ich küß dich einmal"
7 Musikalische Szene
und Lied "Für mich gibt's nur eine Frau"
8 Melodram und Verwandlungsmusik
9 Musikalische Szene
und Chanson "Es ist nicht wahr, daß jeder Mann ein Casanova ist"
10 Finaletto (Melodram)
11 Intermezzo
12
Introduktion "Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs"
Couplet "Ein Mann von siebzig"
13 Verwandlungsmusik
und Lied mit Melodram "Heute abend kommt Charly zu mir"
14 Finaletto (Melodram mit Verwandlungsmusik)
15 Reminiszenz (Ich küß dich einmal)
16 Finaletto "Ich bin heut die glücklichste Frau"