die perle von tokay

Die Perle von Tokay

Operette in fünf Bildern von Max Wallner und Kurt Feltz

Musik: Fred Raymond

Bühnenverlag: Felix Bloch Erben

Musikverlag: Majestic (Meisel Verlage)

UA: 7.2.1941 Dresden, Theater des Volkes

ORT UND ZEIT 1: Bild: Auf Gut Lakatos in Ungarn - 2. Bild: In der Villa Hellmer in Wien – 3. Bild: Beim Heurigen in Wien - 4. Bild: Im Garten des Park-Hotels in Wien - 5. Bild: Im Saal eines Semmering Hotels bei Wien * 1940  INHALT Bei der Weinprobe in Tokay hat Tibor von Lakatos den Preis für den besten Jahreswein von ganz Ungarn bekommen, die "Perle von Tokay". Nicht zuletzt mag auch das Etikett mit einer reizenden jungen Winzerin die Entscheidung gefördert haben. Tibor hat es selbst entworfen und keine Geringere als die benachbarte, aus dem Pensionat heimgekehrte Gutserbin Rozsika von Tamary war das Modell. Mit seinem Wein hat Tibor nicht nur die Tamarys als Konkurrenten geschlagen, sondern sich auch den Zorn Rozsikas über ihr verbreitetes Konterfei und den ihres Gutsverwalters Pekar Sandor zugezogen. Sandor ist verärgert, daß er nach fünf Jahren den Preis abgeben mußte. Er war seiner Sache so sicher, daß er den gesamten Jahrgang bereits dem Wiener Großhändler Hans Hellmer zugesagt hat. Bleibt Sandor also nur übrig, Tibor die "Perle von Tokay" abzukaufen, damit er Hellmer den besten Jahreswein liefern kann. Aber auch Tibor hat seinem alten Freund Hans Hellmer seinen Wein offeriert. Tibor, der nicht nur das Gut Tamary erwerben, sondern auch die junge Erbin Rozsika heiraten möchte, arrangiert sich mit Sandor; aus Liebe zu Rozsika verkauft Tibor seinen Wein an Sandor.

Überraschend kommt Hans Hellmer auf das Gut von Tibor in der Absicht, das hübsche Winzermädel auf dem Etikett der Weinflaschen selbst kennenzulernen und zu heiraten. Da Tibor weiß, daß er und Freund Hellmer in puncto Frauen immer den gleichen Geschmack hatten und Tibor dabei immer das Nachsehen hatte, versucht er eine Begegnung Hellmers mit Rozsika zu verhindern. Im Gegensatz dazu will Sandor mit hintergründig-geschäftlicher Absicht Hellmer mit Rozsika bekannt machen. Doch Hellmer möchte sich nicht mit einem "Pensionsgänschen" ver­kuppeln lassen. Rozsika hat diese Kränkung gehört und beschließt, Hellmer dafür einen Denk­zettel zu verpassen: Sie wird ihm als Winzermädchen gegenübertreten, ihm ordentlich den Kopf verdrehen und dann abblitzen lassen! Tibor und Sandor spielen diese Komödie mit. Hellmer lernt also die hübsche Winzerin kennen - und nimmt sie mit nach Wien.

In Hellmers Villa spielt Rozsika eine affektiert-mondäne Frau. Tante Toni mokiert sich über die Allüren dieses Landmädchens. Gusti, Hellmers Schwester, findet daran Vergnügen, und Hans ver­sucht alles, Rozsika zu erziehen und für sich zu gewinnen, da er sie liebt. Sandor und Tibor sind Rozsika nachgereist, und als Tibor in Hellmers Villa Gusti begegnet, ist er sogleich in sie verliebt. Aber auch Sandors Begegnung mit der resoluten Tante Toni bleibt nicht folgenlos: Eine Erinnerung an eine unglückliche Jugendliebe wird wach. In einem Heurigengarten verbringen Hellmer, Rozsika, Tibor, Gusti und Sandor einen vergnügli­chen Abend. In Sandor erkennt zu aller Überraschung der Wirt seinen einstigen Heurigensänger Xandel Becker, der eines Tages spurlos verschwand - aus verschmähter Liebe, denn er sah in Hellmers Vater seinen Nebenbuhler. Und dessen Sohn soll Rozsika nicht bekommen. Im aufstei­genden Groll sagt Sandor Hellmer die Wahrheit über das Winzermädel, das sich aber schon längst in Hans verliebt hat. Düpiert und enttäuscht verläßt Hellmer das Lokal.

Nach dem katastrophalen Abend der Erkenntnis und dem durch Sandor verursachten Skandal will Rozsika, die ihren Gutsverwalter kurzerhand entlassen hat, nach Ungarn zurückreisen. Glücklich sind dagegen Tibor und Gusti, und beide beschließen, zum Rosenfest auf den Semmering zu fah­ren. Tante Toni ist nunmehr Rozsika sehr zugetan, seitdem sie weiß, wer sich hinter dem Winzer­mädchen verborgen hielt, und auch mit Sandor kommt es nach über fünfundzwanzig Jahren zur Aussöhnung und nunmehr bleibenden Gemeinsamkeit, nachdem sich alle Mißverständnisse von einst aufgeklärt haben.

Im Festsaal des Semmering-Hotels söhnt sich Sandor mit Rozsika aus und trägt dazu bei, daß sie zur Rosenkönigin gewählt wird. Zugleich arrangiert er listig die Wiederbegegnung Hans Hellmers mit Rozsika, die beide nun endlich ihr Glück finden.

 

 

             Musiknummern

             1     Introduktion

             2     Lied mit Chor "Solang's in Ungarn schöne Mädels und

                    Tokayerweine gibt"

             2a    Abgang des Chores

3    Duett "Wie man in Wien sagt"

4    Duett "Mit einem Veilchenstrauß fängt es gewöhnlich an"

5     Lied "Sag mir, Perle von Tokay"

6     Finale

Chor "Fest der Traube, Fest der Reben" Lied "

Wenn die Zigeunergeige singt"

7     Zwischenaktmusik

8     Werkellied (Wie man in Wien sagt)

8a   Reminiszenz (und Verwandlungsmusik)

9     Melodram und Couplet-Duett "Ein Szegediner Gulasch"

10     Musikalische Szene

  und Duett "Träum mit mir ein Märchen"

11      Zwischenaktmusik

 und Quintett "Dulli-öh" (Bummelnummer)

11a    Weingläserballett

12        Heurigen-Marsch "Nur in Wien kann man allweil lustig sein"
12a   Gesang der Lavendelweiber

13         Weinlied "Vielleicht wird aufs Jahr unser Wein"

14        Reminiszenz von Nr. 12

15         Duett "Libidi"

16         Finale II

17         Intermezzo

18         Musikalische Szene und Duett "Das geht zu weit"

19         Großer Walzer

20        Finaletto

20a   Applausmusik (Nur in Wien ...)