Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
Singspiel in drei Akten von Bruno Hardt-Warden und Fritz Löhner-Beda
Gesangstexte: Ernst Neubach, Fritz Löhner-Beda und Bruno Hardt-Warden
Musik: Fred Raymond, mit Benützung von Volks- und Studentenliedern
Bühnen- und Musikverlag: Wiener Boheme
UA: 29.4.1927 Wien, Volksoper
ORT UND ZEIT 1. Akt: Mansardenwohnung eines Biedermeierhauses - 2. Akt: Parkanlage vor der Universität - 3. Akt: Vor dem Wirtshaus "Zur schönen Aussicht" * Heidelberg, 1825 INHALT Die beiden verschuldeten Studiosi Max Schneckenroither und Karl Wilhelmi widmen sich mehr der Geselligkeit, der Poesie und Musik als der Philosophie und Jura. Und während Veronika, die verwitwete, noch jugendfrische Wirtin "Zur schönen Aussicht", Max zwar recht sinnlich zu lieben vermag, andererseits aber nachdrücklich die Zechschulden einfordert, schwärmt dieser seit seiner Kindheit heimlich für die junge Prinzessin Auguste. Eines Tages gibt's herrschaftlichen Besuch in der Almamater Heidelbergenses: Die Herzogsfamilie. Als Max beim Empfang endlich der Prinzessin gegenüber steht, findet Karl an deren Freundin, der Baronesse Christiane Gefallen. Auch Auguste und Christiane, die Natürlichkeit höfischer Etikette vorziehen, sind von den beiden Studenten angetan. Als Prinzessin Auguste Max begegnet, erfährt sie von seinen Nöten. Er soll einen Heiratskontrakt mit Veronika unterschreiben, um nicht in den Schuldturm zu kommen; und Max hört von der Prinzessin, daß sie gegen ihren Willen mit dem Erbprinz von Mecklenburg-Schwerin verlobt wurde. Deshalb will sie jetzt noch ihre Freiheit voll genießen.
Daß Veronika nun von Eifersucht geplagt wird, nachdem sie erfahren hat, daß nicht nur Karl sondern auch ihr Max mit noblen Komtessen liebäugelt, war zu erwarten. Nicht zu erwarten war, daß Karl auf die Idee kam, eine vermeintliche Kuh seines Onkels Hieronymus im Werte von 500 Talern Max zu schenken, damit dieser Veronika seine Schulden bezahlen könne, um aus dem Heiratskontrakt zu kommen.
Zusammen mit Karl, Max und anderen Studenten wollen die Prinzessin, Christiane und ihre Freundinnen einen ausgelassenen Tag verleben. In Veronikas Wirtshaus kehrt die Gesellschaft ein, deren Zeche die aristokratischen Mädchen zahlen wollen. Für ein paar glückliche Stunden finden sich Max und Auguste ebenso wie Karl und Christiane. Glücklich geht's auch mit den Gläubigern aus, die Karl und Max bedrängen, denn der großmütige Herzog steht für die Schulden ein: War er doch einst selbst Student in Heidelberg, und das neue Studentenlied von Max und Karl hat es ihm besonders angetan.
Veronika erkennt schließlich, daß es eine Riesendalkerei von ihr war, den stud. phil. Max Schneckenroither heiraten zu wollen, einen Dichter, den eine Prinzessin gern hat und deren Abschiedskuß Max fürs ganze Leben begleiten wird.
Musiknummern
Introduktion
1 Ensemble "Herr Doktor! Herr Doktor"
Walzer "Frühling, mit Kastanienkerzen zündest du die Liebe an"
2 Duett "Es kam ein Knab' gezogen"
3 Musikalische Szene "Lassen Sie mich ein"
4 Duett "Mädle ruck, ruck, ruck"
5
Finale I "Halloh, halloh! Wir haben Geld"
Zwischenaktmusik I
6 Introduktion "Wir lugen hinaus in die sonnige Welt" [M: Franz
Ohlhanns, T: Hermann Dienert]
6a Reminiszenz (Mädels heraus [d. i. "Burschen heraus",
Studentenlied a. d. 19. Jahrh.])
7 Lied "Wenn die Gänseblümchen blüh'n"
7a Reminiszenz
8 Duett "Frühling in Heidelberg"
9 Duett "Ich freu mich Montag schon auf Sonntag"
10 Finale ll
Couplet "Ich heiße Hieronymus Strudelmayer"
Zwischenaktmusik II
10a Reminiszenz (Wenn die Gänseblümchen blüh'n)
10b Reminiszenz (Wenn Gänseblümchen blüh'n)
11 Pfeifcouplet "Ein jedes Vögle singt"
12 Chor a cappella "Wir suchen in der Runde"
13 Musikalische Szene
Lied "Ein Heller und ein Batzen"
Lied "Wenn im Purpurschein" [M: Franz Abt, T: Rudolf Baumbach]
Lied "Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren"
13a Reminiszenz (Lassen Sie mich ein)
14 Lied "O alte Burschenherrlichkeit" [Studentenlied a. d. 19. Jahrh.]
15 Finale lll
A: Einlage für die Vereinsbühnen-Fassung: Reigen und Lied der Winzerinnen
"Wir Mädchen von des Rheines Strand"