Marielou

                                                                                                                                           

Marielu

Operette in vier Bildern von Theo[dor] Haiton und Heinz Hentschke

Gesangstexte: Günther Schwenn

Musik: Fred Raymond

Bühnen- und Musikverlag: Crescendo

UA: 19.12.1936 Dresden, Central-Theater

ORT UND ZEIT 1. Bild: Vor dem Forsthaus - 2. Bild: Vor dem Schloß - 3. Bild: In der Schloßhalle - 4. Bild: Vor dem Forsthaus * Um 1936. Das erste und zweite Bild spielen im Herbst, die beiden anderen ein halbes Jahr später im Frühling

INHALT Als der Einödbauer Hartl vom Forstadjunkten Peter Holsten gefangen und der Wilderei beschuldigt ins Forsthaus gebracht wird, stellt sich Oberförster Brandtners Töchterlein Marie Luise mitleid- und verständnisvoll schützend vor den Delinquenten und erwirkt dessen Freilassung.

Im Försterhaus verbringt der vollmundige Hobbyjäger und jungen Mädchen - insbesondere Anna, der Bürgermeistertochter - nicht abholde Fabrikant August Bröselmann seine Ferien. Anna hat damit ihr Problem: Den, den sie gern hat, Peter Holsten, soll sie nach Vaters Willen nicht heira­ten, und den, den sie heiraten soll, nämlich August Bröselmann aus Berlin, den mag sie nicht! Marielu liebt den reichen Gutsbesitzer Hans Mühldorff, glaubt aber nicht daran, einmal seine Frau zu werden: doch Hans empfindet zu Marielu nicht weniger Zuneigung. Der Oberförster sei­nerseits sieht das nun wieder nicht gern! Und trotzdem - ein halbes Jahr später heiratet Hans Mühldorff seine Marielu!

Zur Hochzeitsfeier ist Direktor Bröselmann extra aus Berlin gekommen, nicht zuletzt in der Absicht, Anna erneut einen Heiratsantrag zu machen. Anna gesteht August unumwunden, wem ihr Herz gehört - Peter Holsten; und ihr gelingt es sogar, Bröselmann als listenreichen Fürsprecher bei ihrem Vater für die Heirat mit Peter zu gewinnen.

Unerwartet erscheint auf Hans Mühldorffs Hochzeitsfeier eine attraktive Dame, die Schauspielerin Galina von Korff. Wie Marielu erfahren muß, scheint sie mehr als eine alte gute Freundin von Hans zu sein. Unbemerkt verläßt Marielu ihre eigene Hochzeitsfeier. Verständlicherweise herrscht am anderen Tag große Aufregung im Forsthaus: Marielu ist ver­schwunden. Doch bald kommt die erlösende Nachricht - Hartl hat die Braut schlafend in einer Jagdhütte gefunden. Zum Dank dafür wird er vom Oberförster als Jagdgehilfe eingestellt. Anna teilt der Familie mit, daß Hans am Hochzeitstage heimlich seine Geliebte empfangen habe und erklärt damit Marielus Verhalten. Doch der alte Oberförster gibt schließlich ein Geheimnis preis, von dem längst auch Hans Mühldorff wußte: Marielu ist die Tochter jener vermeintlichen Geliebten, die verwitwet und mittellos im Jahre 1918 aus Rußland floh und damals in Masuren das kinderlose Försterehepaar Brandtner bat, Marie Luise als ihr Kind anzunehmen. Zur Hochzeit war Galina von Korff heimlich gekommen, und da Marielu niemals davon erfahren sollte, wollte sie wenigstens dem Ehemann ihrer Tochter Glück für beide wünschen. Aber schließlich kommt es doch noch zu einem glücklichen Wiedersehen zwischen Marielu und ihrer leiblichen Mutter.

Der joviale August Bröselmann sorgt an diesem ereignisreichen Tag auch noch für eine Überraschung: Er stellt sich Oberförster Mathias Brandtner und Bürgermeister Franz Malota als neuer Besitzer des Nachbarguts Dreifelden vor. Und Peter Holsten bekommt bei ihm eine Försterstelle damit er endlich seine Anna standesgemäß heiraten kann.

  

             Musiknummern

               1       Vorspiel

                1a     Introduktion "Was ist gescheh'n"

2       Rehlied

3       Duett "Heut ist mir so"

4       Duett "Nur nicht weinen, Marielu"

5       Duett "Wo treffen wir uns beide"

6       Duett "Das schönste Märchen"

7       Zwischenaktmusik

8       Halali-Marsch (Wo treffen wir uns beide)

9       Terzett "Es ist nicht gut, daß der Mensch alleine sei"

10       Musikalische Szene "Schau mal, kleine Marielu"

   und Lied "Ich war schon oft verliebt in schöne Frauen"

11              Finaletto (Csardas)

12           Zwischenaktmusik

13        Hochzeitstanz
13a      Intermezzo

14             Duett "Tausend Grüße, tausend Küsse"

15              Finale Walzer "Dein bin ich für alle Zeit"

16             Musikalische Einleitung

17             Reminiszenz (Tausend Grüße, tausend Küsse)

18             Lied "Frühlingszeit, wie machst du das Herz so weit"

19             Reminiszenz (Dein bin ich für alle Zeit)

20            Schlußgesang (Wo treffen wir uns beide)