der königsleutnant

Der Königsleutnant

Singspiel in drei Akten nach Karl Gutzkow

von Paul Frank und Peter Herz

Musik: Fred Raymond

Bühnenverlag: Benjamin

Musikverlag: City

UA: 27.2.1933 Leipzig, Neues Operetten-Theater

 

 

ORT UND ZEIT 1. Akt: Theatersaal des Gasthauses "Zum blauen Stern" - 2. Akt: Wohndiele im Goetheschen Hause - 3. Akt: Freier Platz vor dem Theatersaal * Frankfurt am Main, im Siebenjährigen Krieg

INHALT Im von den Franzosen besetzten Frankfurt gastiert eine französische Theatertruppe. Ihre Stars sind die attraktive Belinde und ihr Verlobter Alcidor, die sich aus Gründen der Moral öffent­lich als Bruder und Schwester ausgeben.

Zu den zahlreichen Verehrern Belindes gehört auch der junge, schwärmerische Wolfgang Goethe. Ihn verbindet auch eine wachsende Freundschaft mit dem vermeintlichen Bruder. Als eines Tages der Frankfurter Bürger Happitsch aus patriotischem Pflichtgefühl heraus - denn die Preußen sind auf dem Vormarsch - Belinde und Alcidor die Wohnung kündigt, bringt Goethe das Paar heimlich im elterlichen Hause unter.

Überraschend erscheint Sergeantmajor Mack im Hause. Er ist Quartiermacher für den Königsleutnant Graf von Thoran und seit Jahren der ewige Bräutigam von Gretl, dem Hausmädchen. Thoran, ein Freund der Schönen Künste, und der junge Goethe kommen ins Gespräch über ihre Erfahrungen und Enttäuschungen in der Liebe; Goethe gesteht seine Zuneigung zu Belinde.

Als die französische Theatertruppe erscheint, um ihrem Landsmann Thoran die Aufwartung zu machen, befiehlt Thoran Mack, an seiner Statt als Königsleutnant die Deputation zu empfangen. Catherine, Garderobiere und Sprecherin der Theatertruppe, teilt mit, daß der Frankfurter Bürgerverein mit Happitsch an der Spitze den Komödianten die Wohnung gekündigt hat und trägt eine Petition vor, die Mack selbstherrlich unterzeichnet.

Zwischen dem sensiblen Thoran und Rat Goethe kommt es zur harten Auseinandersetzung, als Goethe seinen Nationalstolz offenbart. Der junge Goethe vermag Thoran davon abzubringen, den Vater vor ein Kriegsgericht zu stellen. Erneut gerät Rat Goethe außer sich, als er erfährt, daß sein Sohn Belinde und Alcidor heimlich Obdach gewährte.

Thoran erkennt in Alcidor den Schauspieler Edmond wieder; und auch Belinde ist ihm nicht unbekannt.

Die französischen Truppen müssen Frankfurt verlassen; so müssen sich auch Gretl und Mack wieder einmal trennen. Auch die Komödianten ziehen mit.

Frau Rat Goethe, die weiß, daß Wolfgang Belinde folgen wird, will diese zur Aufgabe der Liaison bewegen. Belinde gesteht, Wolfgang gar nicht zu lieben sondern allein Alcidor - ihren Verlobten. Wolfgang erfährt, daß Belinde in Wahrheit Thorans Mündel Heloise de Vautveuil war, in das sich der Königsleutnant einst leidenschaftlich verliebte bis der junge Marquis Edmond kam und Belinde ihn verließ. So stehen sich zum Abschied Thoran und der junge Goethe gegenüber: Für den einen war Belinde die schmerzliche Wiederbegegnung einer letzten großen Leidenschaft, für den anderen die erste große, junge Liebe, der er entsagen muß.

Im Jubel der Frankfurter Bürger über die Befreiung von den Franzosen tröstet Frau Rat Goethe ihren Sohn, vor dem eine große Zukunft liegen wird.

 

 

 

            Musiknummern

                1      Vorspiel

                 1a     Introduktion "Die Rosen duften so süß und lind"

2      Auftritt "Eine kleine französische Schauspielerin"
2a     Melodram (Reminiszenz von Nr. 2)

3       Duett "Man kann sich oft schwer zu der Liebe entschließen"
   und musikalische Szene "Wenn man gute Freundschaft hält"

4       Duett "Zwei Herzen unterm Parapluie"

5       Finale I
        Zwischenaktmusik (Nr. 4)

5       Lied "Ich sitz vor meinem Tacitus"

6       Duett "Mein junger Freund, ich komme Ihnen danken"

7       Duett "Ein diskretes Quartier in der Vorstadt"

8       Französischer Marsch

 

10         Duett "Wirst du einmal von mir wandern"

11            Duett "Wohin du gehst"

12          Lied "Ja, so ein Püppchen in Tüll wäre fein"

13           Lied "Man braucht ja nur Liebe, um glücklich zu sein"

14          Finale II Zwischenaktmusik (Nr. 10)

15           Duett "Auch in Frankfurt am Main"

16          Reminiszenz (Wohin du gehst)

17          Finale III Langsamer Walzer "Drückt dich ein Leid"